Die Idee in den Himalayas zu trekken war bereits länger im Hinterkopf aber eine konkrete Idee zur Auswahl und Umsetzung des genauen Treks fehlte. Von Bekannten kam schließlich die Idee den Everest Base Camp Trek (EBC) zu machen. Den höchsten Berg der Welt einmal selbst sehen und tatsächlich vor sich zu haben war faszinierend und daher auch der Entschluss diesen Trek - obwohl sehr touristisch - zu gehen. Der Rückweg erfolgte schließlich über das - wesentlich weniger touristische - Gokyo-Tal, dieses kann z.B. vom EBC über den Cho-La Pass erreicht werden.
Hinweis: Die Daten in dieser Box basieren auf der Auswertung unserer mittels Sportuhr aufgezeichneten Route sowie unseren persönlichen Einschätzungen
Gesamtstrecke: 📏 156,14 km, ⬆️ 9.022,70 hm, ⬇️ 9.047,90 hm
Wir haben uns in Kathmandu Sim Karten gekauft, damit hab ich hier auch Empfang und wenn es ein Mast zulässt Internet. Zwei unterschiedliche Anbieter falls das Netz des einen Mal besser ist. (NCell Sim Karten gibt es supereasy im Shop im Komplettpaket. Für eine Nepal Telecom Sim Karte hingegen gleicht der Prozess mehr einem Amtsbesuch: Es benötigt viel Zeit, man gibt seine Fingerabdrücke und alle möglichen weiteren persönlcihen Daten ab und muss dann auch noch in einem weiterführenden Schritt selbst z.B. via Automat Guthaben aufladen). In den Lodges ohne Empfang gibt es meistens verhältnismäßig preiswerten Wifi Zugang für 24 oder 48h.
Wir haben den Urlaub mit einigen Tagen Pufferzeit vor und nach dem eigentlichen Trek geplant, damit wir genug Spielraum haben, falls der Flug nach und von Lukla verspätet ist, wir mehr Akklimatisierungstage brauchen oder uns für eine andere Route entscheiden würden. Ein weiterer Tag in Lukla zur Akklimatisierung gleich zu Beginn hätte rückblickend auch nicht geschadet.
Seit 1.April 2023 braucht man außerdem zwingend einen Guide für den EBC. Das war bei uns noch nicht der Fall. Wir sind ohne Guide und ohne Träger unterwegs gewesen, was absolut problemlos möglich ist, weil die Wege gut zu finden sind und am EBC selbst so viele Menschen unterwegs sind, dass man sich fast nicht verlaufen kann. Ein paar Permits braucht man trotzdem, am Weg sind immer wieder Posten aufgestellt die teilweise Eintritt verlangen oder teilweise den Nachweis vom erbrachten Eintritt sehen wollen.
Ein System zur Wasseraufbereitung macht Sinn, damit man nicht immer Plastikflaschen kaufen muss und damit Müll erzeugt in einer Gegend die mit Plastikmüll schwer umgehen kann. (Müll wird hier normalerweise verbrannt.) Dazu hatten wir einen Sawyer dabei und zusätzlich Wasseraufbereitungstabletten. Das war gut, weil der Sawyer ist uns eines Nachts bei -15 Grad eingefroren und war danach kaputt. Learning: bei Minusgraden empfiehlt es sich den Filter immer mit in den Schlafsack zu nehmen!
Will man Kleidung waschen sollte berücksichtigt werden, dass zum einen nicht immer genug warmes Wasser vorhanden ist und zum anderen bedingt durch die Kälte die Kleidung oft eher gefriert als trocken zu werden.
Warme Kleidung, ein Schlafsack und immer auf seinen Körper hören sind wichtig!
Route & Etappen
Unsere Route war zu Beginn nur grob geplant, da wir nicht wussten wie gut wir uns an die Höhe gewöhnen würden. Aufgrund von dann auch immer wieder auftretenden Kopfschmerzen (bedingt durch die Höhe) entschieden wir uns dafür nur einen Pass zu überqueren: da wir unterwegs von mehreren Seiten hörten, dass der Cho-La Pass sich gut für eine Querung ins Gokyo-Tal eignet wurde es schließlich auch dieser. Über das Gokyo Tal zurück zu gehen war rückblickend auch die beste Entscheidung, weil man dort abseits des EBC sofort viel weniger Leute trifft und ein wenig mehr die gewohnte Bergruhe genießen kann. Das Tal ist wunderschön und der Ausblick vom Gokyo Ri zum Mount Everest war viel besser als vom Kala Pattar.
Die Menschen waren sehr freundlich und es kam immer wieder zu tollen Begegnungen mit Einheimischen und anderen Wanderern. Durch die touristische Exponiertheit kam es allerdings auch zu einigen skurrilen Begenungen.
Man darf nicht unterschätzen, dass es sich trotz der guten Wegführung um eine durchaus sehr anstrengende Wanderung handelt. Körperlich war es unerwartet kräftezehrend in dieser Höhenlage unterwegs zu sein, auch wenn die einzelnen Etappen relativ kurz waren. Auch die Kälte machte uns teilweise zu schaffen. Man muss immer darauf achten genug zu trinken und genug Kalorien zu sich zu nehmen um den Körper ausreichend zu versorgen. Trotz der doch sehr touristischen Route und der erwähnten körperlichen und mentalen Strapazen lohnt sich der Trek durch diese fantastische Landschaft und die Aussicht auf die schroffen Berge des Himalaya aber sehr.
Abschnitte und Etappen
Unsere Route lässt sich in mehrere große Abschnitte einteilen: