Tourenplanung

(Wie) plane ich eigentlich eine Weitwanderroute und die einzelnen Etappen?

Gesamtroute

Es gibt viele offizielle Fern- und Weitwanderwege, die bereits erprobt und gut dokumentiert sind. Zu diesen Wegen gibt es oft Wanderführer mit Vorschlägen für Tagesetappen, Unterkünfte und Einkaufsmöglichkeiten. Je nach Beliebtheit und eingesetztem Wartungsaufwand sind diese Wege meistens mehr oder weniger gut markiert und bieten abschnittsweise auch Alternativrouten an.

Soll es abseits solcher offiziellen Weitwanderwege eine eigene Route werden, so macht es Sinn sich trotzdem für die einfachere Navigation an vorhandenen Wegen zu orientieren und zumindest im Voraus eine grobe Route zu planen. Diese kann sich dann zwar noch ändern aber es hilft unterwegs enorm mal in etwa eine Richtung zu haben ohne ständig Karte und/oder GPS konsultieren zu müssen.

Einteilung in Etappen

Nachdem Weitwandern ein längeres Unterfangen ist, muss die Gesamtroute zwangsläufig in mehrere Etappen unterteilt werden. Zu vielen Weitwanderwegen gibt es bereits existierende Etappenvorschläge in Form von Online-Ressourcen oder Büchern, die als Orientierung dienen können. Je nach körperlicher Verfassung, Route und Wetterlage können diese Etappen dann einfach 1:1 abgewandert oder unter Umständen auch zusammenegelegt bzw. aufgeteilt werden.
Gibt es keine vorgegebenen Etappen empfiehlt es sich bei der Planung nach Hütten nahe oder entlang des Wanderwegs zu suchen oder nach Unterkünften im Tal. Diese können dann als Start- bzw. Endpunkt einer eigenen Etappe genutzt werden. Maximale Flexibilität lässt sich schließlich mit einem Zelt erreichen, hier müssen eigentlich nur
die jeweiligen Regeln zum Wildcampen beachtet bzw. muss nach Campingplätzen ausschau gehalten werden.

Worauf soll ich bei der Etappenplanung achten?

Die eigene Körperliche Verfassung bestimmt im Wesentlichen die maximalen Höhenmeter sowie die Länge einer Etappe. Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich zu Beginn der Weitwanderung erstmal kleinere und leichtere Etappen zu planen. So kann die eigene körperliche Verfassung besser eingeschätzt und in die weitere Planung mit einbezogen werden.
Auch die Auswirkungen eines schweren Rucksacks sowie des regelmäßigen Gehens über weite Distanzen auf die persönliche Leistungsgrenze sollten nicht unterschätzt werden, regelmäßige Pausen während einer Etappe sowie Pausentage zwischen mehreren Etappen sind nötig und sinnvoll.

Zusätzlich dazu muss auch die Wetterlage berücksichtigt werden, es macht Sinn möglichst häufig die aktuellen Wetterberichte für die betroffene Region einzuholen.
Bei großer Hitze sollte darauf geachtet werden genügend Trinkwasser mitzuführen bzw. entsprechende Auffüllmöglichkeiten am Weg zu haben, auch kann dadurch die eigene körperliche Leistungsfähigkeit negativ beeinträchtigt werden.
Bei Starkregen oder Unwetter sollten lange Etappen ebenso vermieden werden wie exponierte und von Blitzeinschlag bedrohte Lagen. Auch zu beachten bei Gewitterwarnungen: früh am Morgen starten, prüfen ob notfalls ein Unterschlupf aufgesucht werden kann und mögliche Alternativrouten oder Pausentage diskutieren.

Wie weit soll ich vorausplanen?

Das bleibt natürlich jeder Person selbst überlassen, für uns hat sich als sehr hilfreich erwiesen immer einen groben Routenplan im Kopf zu haben, der dann je nach Wetterlage auch einfach angepasst / abgeändert werden kann. Wichtig war uns immer im Fall von Schlechtwetter ein paar Alternativrouten in der Hinterhand zu haben und soweit möglich nie auf eine einzige Route angewiesen zu sein.
Je nach Wetterlage bzw. zu erwartender Auslastung der Unterkünfte (Feiertage, Wochenende, touristisch belebte Regionen,...) sollten Unterkünfte ggf. entsprechend im Voraus reserviert werden.

Wie navigiere ich unterwegs?

Je nach Neigung können digitale oder analoge Karten verwendet werden, wir kamen bisher immer gut mit Offline-Karten am Smartphone bzw. der Sportuhr zurecht.
Bei digitalen Karten empfiehlt es sich einerseits Offline-Karten zu verwenden sowie durch das Mitführen mehrerer Geräte (z.B. einfach zwei Smartphones mit den jeweiligen Kartenapps) für Ausfallsicherheit zu sorgen.
Wir haben mit digitalen Karten auf OpenStreetMap Basis sowie folgenden Apps gute Erfahrungen gemacht

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